Dienstag, 31. Oktober 2006, 19:11


Die "freie" Welt - Ad Council



Ursprünglich von Präsident Roosevelt als War Advertising Council gegründet, erfüllte die Organisation den Zweck mit Hilfe beteiligter Werbe- und PR-Agenturen und Medienkonzerne kriegswichtige Inhalte zu transportieren, wie zum Beispiel den Kauf von Kriegsanleihen, gegen Geheimnisverrat oder für Frauenarbeit (in der Waffenproduktion).

Nach dem Krieg widmete sich der nun genannte Advertising Council of America um die Propagierung gemeinnütziger Themen, wie Aidsprävention, Nüchtern Autofahren, etc.
Jede gemeinnützige Organisation oder Regierungsorganisation hat die Möglichkeit in das Programm aufgenommen zu werden, soweit ihr Thema vom "nationalen Interesse" ist. Durch die Unterstützung der Werbeprofis, sowie der finanziellen Unterstützung der wichtigsten nationalen Konzerne und der Regierung werden Kampagnen kostenlos produziert und publiziert (Zeitungen, Internet, Fernsehsender,...).

Seit 2001 werden aber die Grenzen zwischen öffentlicher Aufklärung und Propaganda erneunt verwischt, denn nun arbeitet das Ad Council direkt mit dem Weißen Haus und dem State Department zusammen um deren Standpunkte effektiv zu verbreiten, wie u.a. in den "sinnstiftenden" Kampagnen

"I am an american" (Aufruf zum Zusammenhalt) http://www.adcouncil.org/default.aspx?id=141

Afghanistan-Kampagne, in dem Muhammed Ali seinen islamischen Brüder erklärt, dass die USA keinen Krieg gegen den Islam im allgemeinen führt.

"Campaign for freedom" (auf der Internetseite des ad coucils inzwischen nicht mehr aufzufinden, alle Spots endeten mit dem Aufruf "Freiheit. Ehre sie. Achte sie. Schütze sie.")

und dem "Troop support" http://www.adcouncil.org/default.aspx?id=329

Hier ein paar Bilder der Kampagne:





Vorallem die letzten beiden Kampagnen führten zu einem verstärkten Militainment in den Medien, vorallem im Fernsehen, wie z.b. "American Fighter Pilot"(CBS), "Profiles from the front line" (ABC), "Live from Baghdad" (HBO), "Military Diaries" (VH-1) oder "War stories" (Fox) mit Olli North ( http://de.wikipedia.org/wiki/Oliver_North )!!!

Wichtig ist wohl festzustellen, das der Aufbau und die Organisation des Ad Council eher eine Meinungsbeschränkung als Meinungsfreiheit fördert. So ist es zum Beispiel nicht wirklich verwunderlich das es keine nationale Ernährungskampagne existiert, denn Pepsi zahlt über 100.000 $ und Mc Donalds über 50.000 $ pro Jahr.

Eine Organisation mit solch breiten Sendungsvermögen gehört überall hin, aber bestimmt nicht an die Leine einer Regierung.

weiter Infos:
http://elvira-classen.de/kriegsmarketing.htm

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