Samstag, 21. Oktober 2006, 20:47


Wer bin ich? - Teil 1

Jede Runde ein Punkt - Zu gewinnen gibts eine Tüte Gummibärchen (Ausgelost und allen richtig Ratenden mit den meisten Punkten)

Von wem ist hier die Rede:
"[...] für mich ist/war die Regierung ? ein Ausblick in die Zukunft. Es ist eigentlich eine ganz natürliche Entwicklung. Stellen sie sich vor, dass Sie in irgendeiner PR-Agentur arbeiten, wo es ihr Job ist, Konzernen dabei zu helfen, dass die störende Öffenlichkeit nicht in die politische Entscheidungen einmischt. Und Sie haben einen glänzenden Einfall, auf den meines Wissens noch niemand vorher gekommen ist:

Machen wir Wahlen zu einer ganz symbolischen Veranstaltung.

Die Bevölkerung kann wählen, [...] und zwei Kandidaten oder meinetwegen auch acht - aber die Leute, die zur Wahl stehen, sollen nichts anderes tun, als Texte vom Teleprompter ablesen, und müssen nicht mehr wissen als das, was ihnen jemand mitteilt, und vielleicht noch nicht einmal das.

[...] Und wenn ? abliest, müssen sie immer zwei bis drei Teleprompter aufbauen, damit er von links nach rechts und wieder zurück schauen kann, was den Eindruck erweckt, dass er seine Zuhörer anblickt. Wenn man die Leute dazu kriegen kann, für so etwas zur Wahl zu gehen, hat man es im Grunde geschafft - die Öffentlichkeit ist von politischen Entscheidungen endgültig ausgeschlossen.

[...] Alle Leute aus der Regierung ?, die Bücher [...] veröffentlichen/veröffentlichten, tun sich schwer damit, die Tatsache zu verheimlichen, dass ? nicht den Schimmer einer Vorstellung davon hat/hatte, was eigentlich vor sich geht/ging. Wenn er nicht richtig programmiert ist/war, kommen/kamen Dinge aus seinem Mund - naja, es sind/waren nicht wirklich Lügen, es ist/war eher so etwas wie das Gebrabbel eines Kindes. Die Fähigkeit zum Lügen erfordert ein gewisses Maß an Kompetenz...

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Gmünd, Stuttgart, Chomsky und der Spiegel 41

Das Schattentheater in Schwäbisch-Gmünd bot all das was die Stadt Schwäbisch-Gmünd nicht bietet: kulturelle Vielfalt, Internationalität und viel Kreativität. Ehrlich gesagt, kann ich nicht verstehen wie man Jahre in einem so trostlosem Kaff studieren kann in der bereits Abends um sieben soviel los wie am Trier Hauptmarkt um drei Uhr nachts. Zum gutem Studium zählt meiner Meinung nach nicht nur gute Ausstattung und Lehre, sondern auch ein gewisses kulturelles Umfeld.

Aber zurück zum Festival: Vorallem die Vorstellung LIGHT! des belgischen Duos Compagnie Mossoux-Bonté, gerade frisch aus Korea eingeflogen, die "nur" mit dem Körperschatten arbeiteten, brachte mehrere erleuchtende Erlebnisse.
Aus dem Programm:
"Wir wolen unser Unbehagen mit dem Publikum teilen, Proportionen verzerren und den Moment beleuchten, wo Humor und Beklemmung sich begegnen", sagen Nicole Mossoux und Patrik Bonté über ihre Arbeit. Mit ihrer aktuellen Produktion LIGHT! rühren sie an unsere Sicherheit, Dinge mit den Augen erkennen zu können. Sie stellen sich die Frage nach der Stofflichkeit des Körpers gegenüber der des Lichts und seiner Schatten. Daran knüpft sich die Frage nach der Wirklichkeit unserer Fantasmen und Ängste, die uns bisweilen realer vorkommen als das Leben selbst.
Inhalt und Form dieser Produktion sind gleichermaßen wichtig: Eine Frau kämpft mit ihren Schatten, ihren schrecklichen Metamorphosen und ihren Enttäuschungen. Die Schatten scheinen eine grausamere Wirklichkeit zu offenbaren als das Licht. Düstere Episoden zeigen den Weg einer Frau, von der Wiege bis zum Grab.
LIGHT! ist ein tagblindes Stück, das uns mit der Angst vor der Dunkelheit konfrontiert und uns mit der Dunkelkammer versöhnt, die uns hervorgebracht hat..."

http://www.mossoux-bonte.be/spectacles/light.html

Die Vorstellungen der Wandering Moon Performing Group aus Thailand mit sehr viel traditionellen Elementen, die Präsentation des Workshop von Controluce und das akrobatische Spiel des ebenfalls italienischen Teatro Gioco Vita (Lebendiges Spiel) brachte eher die Erkenntnisse das Schattentheater sehr mit und von Bewegung lebt. Trotzdem waren diese Aufführung auch sehr mitreißend, vorallem das gekonnte Spiel der vier Thailänderinnen, die in ihrem globalisierungskritischen Stück geschickt traditionelle mit modernen, asiatische mit europäischen Elementen verwoben.

Stuttgart ist ähnlich wie Gmünd nicht gerade die Stadt in der Abends der Bär tobt, nur nicht ganz so schlimm. Das wirft die Frage auf ob der Slogan nicht heißen sollte: "Baden-Württemberg - wir können alles außer richtig leben!" oder "Stuttgart, reich aber nicht sexy"? Aber zum Glück leben dort ja noch sehr liebe Menschen, die etwas Wärme in die Sterilität bringen. Und tagsüber hatte ich ja noch meinen Chomsky "Anatomie der Macht", die "Offenbahrung der Propheten" der Grünen-Gründer und Ex-Grünen Thomas Ebermann und Rainer Trampert und den Spiegel 41 "Macht und Lüge". Und so bewegte sich meine Gefühlslage beim Lesen der Lektüren zwischen Komik-erstickendem Lachen- dem Bimmeln aller Dystopie-Alarmglocken und -glöckchen - Panik und Paranoia.

Also, ich habe bestes Material gesammelt...

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